Eine gesunde Frau hat zwei Eierstöcke, in denen jeden Monat ca. 20 Eibläschen (Follikeln) heranreifen. Die heranreifenden Follikeln schütten das Geschlechtshormon Östrogen aus. Die Östrogenkonzentration steigt kontinuierlich zur Zyklusmitte, etwa 14 Tage nach Menstruationsbeginn, an. In dem Moment findet in der Regel der Eisprung statt, das heisst eine reife Eizelle löst sich aus einem der beiden Eierstöcke. Die Eizelle macht sich dann über die Eileiter auf den Weg in die Gebärmutter. Auf diesem etwa 12-24 Stunden langen Weg kann die Eizelle nun befruchtet werden.

Es kommt nicht in jedem Zyklus zwangsläufig zu einem Eisprung und besonders mit dem Alter einer Frau kommen Eisprünge schon seltener vor. Ausserdem kann auch eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse sowie extremes Über- oder Untergewicht, starke körperliche und psychische Belastung und zu viel Stress den Hormonhaushalt durcheinander bringen. Das heisst, wenn in einem Zyklus kein Eisprung stattgefunden hat, ist das nicht automatisch ein Zeichen für eine Fehlfunktion der Eierstöcke. Allerdings können auch hormonelle Ursachen daran Schuld sein, dass manche Frauen nahezu nie einen Eisprung und/oder extrem verkürzte oder verlängerte Zyklen haben. Sofern eine hormonelle Störung vorliegt, greifen viele Frauenärzte zunächst zu einer Hormontherapie mit Clomifen, da dieses Präparat relativ harmlose Nebenwirkungen aufweist und auch noch in einem preislichen Rahmen bleibt.

Wirkung Clomifen Eisprung

Clomifen soll dem Körper zunächst vorgaukeln, dass ein Östrogenmangel vorliegt, in dem es vermutlich die Östrogenrezeptoren in der Hirnanhangsdrüse blockiert. Auf diese Weise werden vermehrt die Sexualhormone FSH (follikelstimulierendes Hormon) und LH (luteinisierendes Hormon) ausgeschüttet, was die Follikelreifung beschleunigen soll und wodurch es dann zu einem Clomifen Eisprung kommt.

Clomifen wird in Form einer Tablette an fünf aufeinanderfolgenden Tagen vom 3. bis 7. Zyklustag oder vom 5. bis 9. Zyklustag eingenommen. Etwa eine Woche nach Einnahme der letzten Tablette sollte es im Erfolgsfall zu einem Clomifen Eisprung kommen. Das heisst etwa um den 14. Zyklustag ist mit einem Eisprung zu rechnen. Um zu kontrollieren, ob es zu einem Eisprung unter Clomifen gekommen ist, sollte ab dem 11. Zyklustag alle zwei Tage eine Ultraschalluntersuchung durch den Frauenarzt erfolgen. Mithilfe des Ultraschalls kann sowohl der voraussichtliche Zeitpunkt des Eisprungs, als auch die Anzahl der herangereiften Eizellen überprüft werden.

Um einen Eisprung unter Clomifen erfolgreich für sich zu nutzen, gibt in der Regel der Frauenarzt nach der ersten Ultraschalluntersuchung grünes Licht für den Geschlechtsverkehr. Bei vielen Frauen tritt die Unsicherheit auf, ab wann man bei einer Clomifen behandlung Geschlechtsverkehr haben darf. Grundsätzlich darf und sollte das Paar Sex haben, wann es Lust darauf hat, damit die Planung des Wunschbabys nicht zu verkrampft wird und wohlmöglich in eine Belastung für die Beziehung ausartet. Manche Frauenärzte empfehlen jedoch, die erste Ultraschalluntersuchung abzuwarten, um die Anzahl der heranreifenden Follikeln zu bestimmen und das Risiko einer Mehrlingsschwangerschaft mit mehr als zwei bis drei Eibläschen ausschliessen zu können. Studien haben gezeigt, dass Paare mit Kinderwunsch idealerweise alle zwei bis drei Tage Geschlechtsverkehr haben sollten und insbesondere um den Eisprung herum. Täglicher Sex oder längere Abstinenz kann mitunter die Qualität der Spermien negativ beeinflussen.

Etwa ab dem 30. Zyklustag kann dann anhand eines Schwangerschaftstests festgestellt werden, ob es nicht nur zu einem Clomifen Eisprung gekommen ist, sondern auch zu einer erfolgreichen Schwangerschaft.

Sofern es 20 Tage nach Einnahme der Tabletten nicht zu einem erfolgreichen Clomifen Eisprung gekommen sein sollte, wird die nächste Menstruation abgewartet oder medikamentös ausgelöst und die Behandlung im nächsten Zyklus fortgesetzt. Eine Behandlung mit dem Wirkstoff Clomifen über sechs Zyklen hinaus sollte jedoch vermieden werden.

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